CV

Als Medienkünstler*in und künstlerisch Forschende arbeitet Katja Pratschke zusammen mit Gusztáv Hámos als Künstlerduo an Theorie und Praxis der intermedialen Künste. Ihr künstlerisches Werk besteht sowohl aus Arbeiten mit Film, Fotografie, interaktiven wie site-specific Installationen, begehbaren 360°-Kinoräumen, als auch aus der Kuration von Ausstellungen, Symposien, Filmreihen, der Durchführung von Workshops und der Herausgabe von Publikationen.

Seit 2000 experimentiert Katja Pratschke gemeinsam mit Gusztáv Hámos [www.hamos.info] mit dem Stillbild im kinematografischen Kontext - im Kino wie im Ausstellungsraum - und untersucht das Verhältnis von Stillstand und Bewegung. In FREMDKÖRPER (Installation, Film, Buch) wird eine Trennlinie gezogen zwischen Körperinnen und Körperaußen, zwischen bewegten und unbewegten Bildern, zwischen Fotografie und medizinischen bildgebenden Verfahren. RIEN NE VA PLUS (2005, Premiere Int. Filmfestival Venedig), ist konstruiert wie ein Zeitkristall, in dem sich Licht und Zeit brechen. Es geht hier um das »Ganze der Zeit«, darum, in einem Zeitraum gleichzeitig verschiedene Ereignisse zu zeigen, die sich unablässig wiederholen. Das Ausgangsmaterial der Cities Filme TERRITORIES & OCCUPATION (2019), POTENTIAL SPACE (2014) , VERBORGENE STÄDTE (2012), sowie der Publikation SAMPLE CITIES (2014), bilden Fotosequenzen, die essentielle Situationen urbaner Erfahrungen beschreiben, sie zeigen Verdichtungen menschlichen und unmenschlichen Handelns: Krieg, Diktatur, Katastrophen. In SEIL (Rope - A Dead Man’s Dream), 2016) wird Ambrose Bierce’s Amerikanische Bürgerkriegs Erzählung »An Occurance at Owl Creek Bridge« in ihre Bestandteile zerlegt und mit Hilfe von Cycloramen, Chronofotografie und digitalen Stapelverfahren rekonstruiert.

Katja Pratschke und Gusztáv Hámos arbeitet mit der Kontextualisierung von akustischen, visuellen und haptischen Medien, die es ihnen ermöglicht, die Betrachter*innen dazu zu inspirieren, totalitäre Tendenzen in der Gesellschaft gegenwärtige zu erkennen. Im Splitscreen-Film FIASKO - FRAGMENTE NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON IMRE KERTÈZ (2010 in Zusammenarbeit mit Janet Riedel), entstanden die Fotografien zum Roman in der Gegenwart. Die Spuren der vergangenen Gesellschaftssysteme zeigen sich in Überlagerungen, Gleichzeitigkeiten und Verdopplungen. Die Sound-Licht-Installation ÜBERGÄNGE: SCHWELLE ZUR HÖLLE (2021) wurde für den Turm A, dem Eingangsbereich des ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen im Rahmen des 76. Jahrestages der Befreiung entwickelt. Seit 2021 bringen Katja Pratschke und Gusztáv Hámos als Künstler*innen ihre künstlerische Expertise in das Site Specific Augmented Storytelling Lab - SPUR.lab [www.spurlab.de], dass neue Erzählformen zum Thema nationalsozialistische Konzentrationslager in Brandenburg entwickelt, ein.

Seit 2006 kuratiert Katja Pratschke, gemeinsam mit Gusztáv Hámos und Thomas Tode die Filmreihe FOTOFILM [www.tomoveornot.de]. Parallel dazu initiierten und organisierten sie Tagungen und Masterclasses. In der von ihnen im Schüren Verlag herausgegebenen Publikation »VIVA FOTOFILM bewegt/unbewegt«, mit 368 Seiten und 700 Abbildungen, erschienen 2010 Texte von Theoretikern und Praktikern, Künstlergespräche und Filmkommentare. 2021 veranstalten sie die Reihe: Masterclasses Pop UP Photofilm im Museum, die hybrid vor Ort und online im Museum für Fotografie Berlin und im Rahmen des Filmfest Dresden stattfand.

Katja Pratschke ist Gründungsmitglied der Concrete Narrative Society e.V..